🇪🇺 Die Regulierung von Cannabis und CBD im Europäischen Recht
Die Vermarktung von legalem Cannabis (Cannabis Light) und Cannabidiol (CBD)-Produkten wird hauptsächlich durch die Grundprinzipien der Europäischen Union geregelt, insbesondere durch jene, die sich auf den freien Warenverkehr innerhalb des Binnenmarktes beziehen.
Das Maßgebliche Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH)
Der europäische Rechtsrahmen wurde durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) aus dem Jahr 2020 entscheidend geklärt:
- Der EuGH stellte fest, dass CBD nicht als Betäubungsmittel eingestuft werden kann, sofern es aus der gesamten Hanfpflanze (Cannabis Sativa L.) gewonnen wird.
- Diese Klassifizierung impliziert, dass CBD-Produkte vom Grundsatz des freien Warenverkehrs profitieren müssen, der durch die Artikel des Vertrags über die Arbeitsweise der EU (AEUV) garantiert wird.
- Das Urteil besagt, dass CBD, das in einem Mitgliedstaat legal hergestellt wurde, in allen anderen Ländern der Union frei vermarktet werden darf.
Binnenmarktprinzipien (Artikel 34 und 36 AEUV)
Nationale Vorschriften, die den Handel mit CBD und Hanfblüten einschränken, unterliegen der Kontrolle durch die Binnenmarktprinzipien:
- Jede nationale Beschränkung der Vermarktung wird als Verstoß gegen die Artikel 34 und 36 AEUV angesehen, die Maßnahmen gleicher Wirkung wie mengenmäßige Beschränkungen zwischen den Mitgliedstaaten verbieten.
- Beschränkungen sind nur zulässig, wenn sie durch zwingende Gründe des Allgemeininteresses (wie den Schutz der öffentlichen Gesundheit) gerechtfertigt sind, sie müssen jedoch verhältnismäßig sein und dürfen kein Mittel zur willkürlichen Diskriminierung darstellen.
- Die European Industrial Hemp Association (Ehia) hat Bedenken gegen jegliche nationalen Blockaden des Sektors geäußert und betont, dass dies die betreffende Nation im Vergleich zu anderen Mitgliedstaaten, die die Entwicklung dieser Industrie zulassen, benachteiligen würde.
Die Rolle der Europäischen Kommission
Die Europäische Kommission fungiert als Garantin des Gemeinschaftsrechts und greift ein, wenn nationale Vorschriften gegen die Grundsätze des AEUV zu verstoßen scheinen:
- Nach Beschwerden von Branchenverbänden (wie Canapa Sativa Italia, CSI) prüft die Kommission restriktive Maßnahmen auf ihre Konformität mit dem Europarecht.
- Die Kommission kann ein Vertragsverletzungsverfahren gegen einen Mitgliedstaat einleiten, wenn sie einen potenziellen Verstoß gegen die europäischen Vorschriften über den freien Wettbewerb und den freien Warenverkehr feststellt.
- Das Eingreifen Brüssels wird als entscheidend angesehen, um die Einhaltung des Gemeinschaftsrechts zu gewährleisten und zu verhindern, dass nationale Entscheidungen die Entwicklung eines vitalen und innovativen Industriesektors behindern, der in Übereinstimmung mit den EU-Vorschriften handelt.
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24 Jan., 2022